EU-Taxonomie: Immobilien stark betroffen
Gewisse Branchen, darunter der Energie- und Verkehrssektor, verarbeitendes Gewerbe, aber auch das Baugewerbe und die Immobilienbranche sind stärker von den Anforderungen betroffen als andere. Besonders für den Immobiliensektor, der maßgeblich zu CO₂-Emissionen beiträgt, setzt die EU-Taxonomie hohe Standards. In dieser Branche wird somit der Handlungsbedarf immer größer und rechtzeitige Vorbereitung immer wichtiger.
Taxonomiekonformität und Immobilienwert: Nachhaltigkeit als Werttreiber
Bedeutung mancher Kriterien sorgt für Herausforderungen und Unsicherheiten
Konformität außerhalb der EU: Herausforderungen für global agierende Unternehmen
Unsicherheiten bei Klimarisikoanalyse und regionalen Energie-Benchmarks
Ein weiteres Konformitätskriterium sorgt nach wie vor für Unsicherheit. Nach einem Alternativkriterium müssen Gebäude zu den besten 15 % des regionalen oder nationalen Bestands in Bezug auf Energieeffizienz gehören. Es liegt aktuell keine einheitliche Ermittlungsmethodik für dieses Kriterium vor. Je nach Auslegungsart kann es daher zu unterschiedlichen Bewertungen kommen. Einen Umstand, den die Gesetzgeber durch möglichst detaillierte technische Kriterien eigentlich verhindern wollten.
Wer ist betroffen?
EU-Taxonomie für Immobilien in Besitz, aber auch bei Nutzung
Ein wesentliches Merkmal der EU-Taxonomie ist, dass die Anforderungen nicht nur für die Immobilienbranche gelten, sondern für alle Unternehmen, die Immobilien besitzen, mieten oder vermieten. Da die EU-Taxonomie nicht alle Sektoren gleichermaßen abdeckt, stellen für viele Unternehmen immobilienbezogene Tätigkeiten aktuell sogar ihre wesentlichsten Aktivitäten im Scope der EU-Taxonomie dar. Für solche Unternehmen schafft das EU-Taxonomie-Reporting eine vermehrte ESG-Transparenz bei den genutzten Immobilien. Rein aus EU-Taxonomie-Perspektive und auch in Bezug auf die damit einhergehenden Anfragen finanzierender Banken, könnten Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Immobilienbereich quer über alle Branchen an Bedeutung gewinnen.
EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten treibend: Steigende Nachfrage nach taxonomiekonformen Büroflächen
Herausforderungen von EU-Taxonomie und CSRD gemeinsam meistern und Chancen nutzen
Die EU-Taxonomie fordert von Unternehmen umfangreiche Maßnahmen zur Einhaltung technischer und organisatorischer Standards, während viele Unternehmen derzeit mit neuen EU-Regulatoriken wie CSRD oder CSDDD bereits vor großen Herausforderungen stehen. Die EU-Taxonomie bietet jedoch (großteils) klare Richtlinien für nachhaltige Praktiken im Bau- und Immobiliensektor, was die Erfüllung der regulatorischen Vorgaben erleichtert und durch das Nutzen von Synergien können verschiedene Anforderungen mit ähnlichen Ansätzen abgedeckt und Ressourcen gespart werden. Die Nutzung von Synergien zwischen CSRD und EU-Taxonomie (insbesondere beim Klimatransitionsplan und der Klimarisikoanalyse) ist dabei für Immobilienunternehmen sicher im Vordergrund. Taxonomiekonformität spielt darüber hinaus eine zentrale Rolle bei der Ermöglichung nachhaltiger Investitionen, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und schafft Vertrauen bei den Investor:innen. Durch frühzeitige Anpassung und Implementierung der Taxonomie-Standards können Immobilienunternehmen ihre Marktposition sichern und langfristig von den Vorteilen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Geschäftspraxis profitieren.