Doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach CSRD

Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist Ihr Startpunkt für die CSRD-Berichterstattung. Darüber hinaus schafft eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse für ESG eine solide Grundlage für die Entwicklung Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

Chancen ergreifen, Risiken managen und Konformität sicherstellen

3 Ziele, ein Ansatz: Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist die Grundlage für die Zukunft Ihres Geschäftsserfolgs

Definition Wesentlichkeitsanalyse: Was ist das?

Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist ein Prozess, der es Ihnen ermöglicht, sich auf ausgewählte wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks and Opportunities, kurz IROs) zu konzentrieren. Schließlich bietet das umfassende Konzept der Nachhaltigkeit eine Vielzahl an denkbaren Themen. Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse zielt darauf ab, eine solide Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu liefern. Davon ausgehend ist die Wesentlichkeitsanalyse als Herzstück der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu betrachten.

Die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse unterstützen Sie darin, Ihren Weg in Richtung Nachhaltigkeit einzuschlagen. Zusätzlich stimmen Sie den Pfad mit Ihrem bestehenden Risikomanagement ab.

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse: EFRAG-Leitfaden

Wenn sich Unternehmen mit der Wesentlichkeitsanalyse nach CSRD befassen, stellt sich in der Regel eine Frage: Wie funktioniert eine Wesentlichkeitsanalyse, die den aktuellen Vorgaben entspricht?

Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) hat den sogenannten EFRAG Implementation Guidance for Materiality Assessment auf Englisch veröffentlicht. Dieses Dokument enthält Leitlinien für die Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse. Da die CSRD eine externe Prüfung der zukünftigen Nachhaltigkeitsberichterstattung fordert, ist es nicht nur aus strategischen Gründen und als Teil einer verantwortungsvollen Unternehmensführung wichtig, die Wesentlichkeitsanalyse gewissenhaft und konform durchzuführen. Im Audit sind Wirtschaftsprüfer*innen dazu verpflichtet, auch die Wesentlichkeitsanalyse und ihre Dokumentation zu prüfen, da sie Teil des Geschäftsberichts ist.

Wesentlichkeit im Zusammenhang mit der CSRD und dem ESRS: Was ist eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse?

Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach CSRD und ESRS ist eine Methode zur Bestimmung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen. Die EFRAG sieht vor, dass wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) in die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgenommen werden müssen. Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach ESRS-Standards ist damit Ihr Werkzeug, um Ihre wesentlichen Themen und Informationen für Ihr Unternehmen herauszufiltern. Der Begriff „doppelte Wesentlichkeit“ hat sich damit etabliert, wirft aber ebenso Fragen auf.

Was bedeutet doppelte Wesentlichkeit? Doppelte Wesentlichkeit ist die Berücksichtigung von zwei Dimensionen: die Impact-Perspektive und/oder die finanzielle Wesentlichkeit. Impact Materiality steht für die Auswirkungen Ihres Unternehmens und Ihrer Geschäftspartner*innen auf die Umwelt und die Gesellschaft (inside-out). Finanzielle Wesentlichkeit umfasst nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen für Ihren wirtschaftlichen Erfolg (outside-in). Das bedeutet in der Praxis, dass der Radius über die Grenzen Ihres Unternehmens hinausgeht, da Sie Ihre vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette berücksichtigen müssen. Abschließend werden die Ergebnisse in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst. Sogenannte wesentliche IROs müssen daher gemäß den Anforderungen der jeweiligen ESRS Disclosure Requirements behandelt und offengelegt werden.

Mehr als ESRS-Reporting: 8 Vorteile der Wesentlichkeitsanalyse

Der Sinn einer Wesentlichkeitsanalyse geht weit über die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung hinaus, da sie eine starke strategische Dimension für Ihr gesamtes Unternehmen hat. Die Durchführung und regelmäßige Wiederholung bringt mehrere Vorteile mit sich, denn sie ermöglicht es Ihnen:

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eine Grundlage für Ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln – in Übereinstimmung mit internationalen Vorgaben und Standards wie CSRD, NFRD und GRI.

interne Ressourcen innerhalb Ihrer Nachhaltigkeitsabteilung gezielt zu managen und Ihre Roadmap auf einer soliden Grundlage festzulegen.

den relevanten Impact Ihrer Geschäftstätigkeit und die Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen zu erörtern.

Transparenz zu schaffen und Auswirkungen anzusprechen, die zwar wesentlich, aber bisher unterrepräsentiert sind.

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blinde Flecken aufzudecken, nach denen Ihre Stakeholder*innen (z. B. Banken, Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende) in Zukunft fragen werden.

Stakeholder*innen als Inputgebende für die Impact-Bewertung und der finanziellen Wesentlichkeit einzubeziehen.

sich strukturiert mit Ihrem Unternehmensumfeld auseinanderzusetzen und Informationen für Ihre Wettbewerbsfähigkeit in Erfahrung zu bringen.

Nachhaltigkeitsaspekte in das bestehende Risikomanagement einzubeziehen, wie die Auswirkungen des Klimawandels auf Ihr Geschäftsmodell.

Wesentlichkeit bestimmen: Ihre Best Practice Wesentlichkeitsanalyse

Doppelte Wesentlichkeit: Beispiel und Vorlage für Projekte

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse für CSRD-Berichtspflichten
Unser Ansatz zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse

Keine Kompromisse für Ihren Geschäftserfolg! Wir stellen Ihnen als externe Berater*innen Expertise und Tools für die effiziente und qualitativ hochwertige Durchführung Ihres Analyseprozesses zur Verfügung. Wir übersetzen die regulatorische Notwendigkeit der doppelten Wesentlichkeitsanalyse in strategische Vorteile für Sie. Wir sind im Umgang mit den Inhalten der ESRS und den komplexen Anforderungen der CSRD hochroutiniert. Darüber hinaus decken wir in unserem Team alle verwandten ESG-Themenbereiche ab. Unsere erfahrenen Berater*innen unterstützen Sie während des gesamten Prozesses der doppelten Wesentlichkeitsanalyse und darüber hinaus:

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Amira Zauchner

Senior Manager Sustainability Services

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FAQ

Häufige Fragen zur Wesentlichkeitsanalyse

Themen, die auf der Grundlage früherer Analysen wesentlich sind, können ein Hinweis sein. Es gibt jedoch zwei übergreifende und wichtige Gründe, warum ein Unternehmen von einer aktuellen Wesentlichkeitsanalyse profitiert. Erstens: Eine Wesentlichkeitsanalyse kann als Frühwarnsystem verstanden werden, das rechtzeitig auf Chancen und Risiken hinweist. Gesetzliche Vorgaben, gesellschaftliche Veränderungen und wirtschaftliche Trends – all das und vieles mehr kann sich auf die Rahmenbedingungen eines Unternehmens auswirken. Die Dynamik der heutigen Welt führt zu schnellen Veränderungen der Prioritäten. Neue Themen können daher kurzfristig auftauchen und für ein Unternehmen wesentlich werden. Diesen Wissensvorsprung sollten Sie strategisch nutzen.

Zweitens: Wenn Ihr Unternehmen in den Anwendungsbereich der CSRD fällt, muss Ihre doppelte Wesentlichkeitsanalyse die entsprechenden Anforderungen erfüllen. Die CSRD definiert einen modernen Ansatz. Da Nachhaltigkeitsinformationen, die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung offenzulegen sind, extern geprüft werden, stellt sich auch hier die Frage, ob der Status quo der Informationen Ihrer Wirtschaftsprüferin bzw. Ihrem Wirtschaftsprüfer plausibel erscheint. Schließlich bilden die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse die Grundlage für die Anwendung der ESRS. Externe Einflüsse und ihre Bedeutung für ein Unternehmen regelmäßig zu überprüfen, ist auch ein Thema der CSRD Due Diligence.

Sie können strategische Vorteile daraus ziehen, wenn Sie die doppelte Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen Ihres Risikomanagements verstehen und umsetzen. Beim Risikomanagement geht es darum, potenzielle Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunft eines Unternehmens zu ermitteln, zu bewerten und abzumildern. Typische Risiken sind finanzieller, betrieblicher und rufschädigender Natur. Auch Risiken, die mit der Einhaltung von Vorschriften im Zusammenhang stehen, können Ihr Geschäft beeinflussen. Das Risikomanagement ermöglicht es Ihnen, Strategien zur Bewältigung oder Minimierung der Auswirkungen umzusetzen.

Der Kern der doppelten Wesentlichkeitsanalyse liegt unter anderem darin, Transparenz und eine Grundlage für den Umgang mit nachhaltigkeitsbezogenen Risiken zu schaffen. So gibt es Überschneidungen zwischen einem bestehenden Risikomanagement und der finanziellen Wesentlichkeit im Rahmen einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden dabei, Synergien zwischen den beiden Ansätzen zu schaffen, z. B. durch Überlegungen zur zukünftigen Integration von ESG-bezogenen Risiken in Ihr bestehendes Risikomanagementsystem.

Es gibt mehrere Herausforderungen bei einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die für den Erfolg des gesamten Prozesses kritisch sind und beste Vorbereitung voraussetzen. Einerseits beobachten wir, dass Unternehmen dazu neigen, sich auf das zu beschränken, was für regulatorische Zwecke notwendig ist, anstatt die strategische Relevanz einfließen zu lassen. Dies hat zur Folge, dass der doppelten Wesentlichkeitsanalyse oft zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet werden und Ressourcen zu knapp sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Topmanagement nicht für den Prozess gewonnen werden kann und es an Unterstützung fehlt. Andererseits können tiefgreifende Analysen und Stakeholder*innen-Dialoge zeitaufwändig, überfordernd und kostspielig sein, insbesondere, wenn sie durch ein internes Team abgewickelt werden. In solchen Situationen helfen eine gute Vorbereitung und individuelle Lösungen.

Die Informationen, die im Rahmen der CSRD offengelegt werden, unterliegen der Pflicht zur externen Prüfung. Dazu gehört auch die Dokumentation der Durchführung und der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse. Die Befolgung der EFRAG-Leitlinien für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist der erste wichtige Schritt. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, die Wesentlichkeitsanalyse als ein hilfreiches Instrument zu sehen, das Transparenz schafft und Ihnen Informationen liefert, die Ihr Geschäft in Zukunft positiv und negativ beeinflussen können. Aufgrund der hohen Relevanz empfehlen wir, ausreichend Ressourcen bereitzustellen und sich intensiv mit dem Prozess zu beschäftigen. Dies wird sich automatisch in der Qualität niederschlagen, die auch für die externe Prüfung erforderlich ist. Zudem zeigt die Erfahrung, dass ein proaktiver Austausch mit der Wirtschaftsprüfung zur Klärung von Fragen beiträgt. Darüber hinaus unterstreichen eine externe Unterstützung und Beratung die Qualität der Umsetzung und Dokumentation. Dies ist ebenfalls ein sinnvoller Schritt zur Erfüllung der Anforderungen.

Die CSRD ist eine rechtsverbindliche EU-Richtlinie, während die Global Reporting Initiative (GRI) freiwillige, wenn auch weit verbreitete Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bereitstellt. Auch wenn GRI noch an Aktualisierungen arbeitet, ist davon auszugehen, dass die GRI-Standards in der EU an Bedeutung verlieren werden, zumal die CSRD und ESRS teilweise an GRI anknüpfen. Für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung nach GRI aufgebaut haben, ist dies in gewisser Weise ein Qualitätsmerkmal für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen. Gleichzeitig ist es ein guter Ausgangspunkt, um auf die Einhaltung der CSRD hinzuarbeiten.

Es gibt keine genauen Vorgaben, wie oft eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der CSRD durchgeführt werden muss. Es gilt der Grundsatz der Angemessenheit. Good Practice zeigt, dass im Durchschnitt ein Zweijahreszyklus sinnvoll ist. Manche Unternehmen entscheiden sich auch für eine jährliche Analyse oder wechseln jährlich zwischen einem Deep Dive und einer Neubewertung. Die Beantwortung der Frage hängt aber auch davon ab, was der Wirtschaftsprüfung plausibel erscheint und die Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht (Corporate Due Diligence) gewährleistet. Beides ist hier entscheidend.

Letztlich ist die Idee der sogenannten dynamischen Wesentlichkeit als hilfreicher Ausblick in die Zukunft zu verstehen: Je regelmäßiger man sich damit befasst, desto näher ist man an den Themen, die sich zu einem (finanziellen) Risiko oder zu einer Chance entwickeln könnten, auf die man rechtzeitig reagieren sollte. ESG-Themen, die für ein Unternehmen heute noch nicht akut sind, aber in Zukunft eine Chance oder ein Risiko darstellen, können durch eine regelmäßig durchgeführte doppelte Wesentlichkeitsanalyse proaktiv gesteuert werden. Dies gibt Ihnen die Zeit, die notwendigen Strukturen und Ressourcen aufzubauen und sich sinnvolle Strategien zu überlegen, anstatt unter Zeitdruck reaktiv zu handeln. Auf diese Weise sind Sie einen Schritt voraus. Auch Ihre Sorgfaltspflichten können teilweise abgedeckt werden. Eine regelmäßige doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist insgesamt von großem Wert für die Stabilität Ihres Geschäftsmodells.

Nein, der sogenannte ESRS E1-Klimastandard ist für ein Unternehmen nicht zwingend wesentlich. Die Idee einer obligatorischen Wesentlichkeit für das Thema Klimawandel geht auf frühere EFRAG-Entwürfe zurück. In der endgültigen Fassung wird die doppelte Wesentlichkeitsanalyse jedoch als Instrument zur Bestimmung der wesentlichen Themen definiert. Daher hängt es von den Ergebnissen Ihrer Analyse ab, ob der Klimawandel für Ihr Unternehmen wesentlich ist. Allerdings kann, wenn überhaupt, nur in seltenen Ausnahmefällen argumentiert werden, dass der Klimawandel weder aus finanzieller Sicht noch aus Impact-Sicht wesentlich ist.

So können beispielsweise transitorische und physische Klimarisiken, negative finanzielle Auswirkungen auf Ihren Geschäftserfolg haben. Andererseits kann die rechtzeitige Auseinandersetzung mit Ihren individuellen Klimarisiken zu bisher ungeahnten Chancen führen, die ein Handeln im Jetzt erfordern.

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