FAQ
Häufig gestellte Fragen zu Greenwashing
Was versteht man unter Greenwashing?
Greenwashing bedeutet eine irreführende oder falsche Kommunikation über die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens oder eines Produkts. Es umfasst Marketingaktivitäten, die umweltbewusste Verbraucher*innen täuschen, indem sie zum Beispiel übertriebene oder unwahre Behauptungen über die Umweltvorteile eines Produkts oder einer Dienstleistung aufstellen.
Was sind Green Claims?
Ein „Green Claim“ kann jede Aussage im Rahmen einer kommerziellen Kommunikation sein, die impliziert, dass ein Produkt eine positive oder keine Auswirkung auf die Umwelt hat, weniger umweltschädlich als andere Produkte ist oder seine Auswirkungen im Laufe der Zeit verbessert hat. Botschaften können in Form von Text, Bildern, Grafiken oder symbolischen Darstellungen verpackt sein. Umweltzeichen sowie der Name einer Marke, eines Unternehmens oder eines Produktes können ebenso eine solche Botschaft darstellen. Behauptungen müssen nicht immer über bestimmte Produkte getätigt werden, sondern können sich auch auf Produktkategorien, Marken oder Unternehmen beziehen.
Wie kann Greenwashing verhindert werden?
Zur Gewährleistung, dass die Green Claims eines Unternehmens korrekt und legal sind, gilt es mehrere Schritte zu durchlaufen. Wichtig sind zum Beispiel interne Verfahren zur Freigabe der Umweltkommunikation. Eine interne (oder externe) kritische Überprüfung der Aussagen angesichts der rechtlichen Anforderungen ist unerlässlich. Aussagen sollten nur auf der Grundlage von wissenschaftlich fundierten Daten aus erster Hand nach externer Bewertung der Datengrundlage gemacht werden. Um Greenwashing zu vermeiden, wird oftmals Greenhushing praktiziert, was bedeutet, dass Nachhaltigkeitsleistungen überhaupt nicht kommuniziert werden. Dies ist allerdings keine Lösung.
Welche Aussagen stellen Greenwashing Claims dar?
Vage Aussagen, unklare Begriffe, fehlende Erläuterungen oder unverhältnismäßige Vergleiche sind Indizien für Greenwashing. Auch die Darstellung von Selbstverständlichkeiten oder gesetzlichen Mindestanforderungen als besondere Leistungen stellt Greenwashing dar. In manchen Fällen lenkt die Hervorhebung von bestimmten Umweltmaßnahmen von anderen umweltschädlichen Geschäftsaktivitäten des Unternehmens ab. Verbraucher sind zunehmend misstrauisch gegenüber Umweltbehauptungen, die nicht durch Fakten belegt sind.
Was ist die Green Claims Directive?
Die Green-Claims-Richtlinie ist ein von der Europäischen Kommission am 22. März 2023 veröffentlichter Vorschlag zum Schutz der Konsument*innen vor Greenwashing-Praktiken. Umweltbezogene Aussagen müssen mehrere Kriterien erfüllen und Unternehmen sind verpflichtet, diese einzuhalten und eine Verifizierung von Externen vorzunehmen. Außerdem wird die Richtlinie Anforderungen an die Kommunikation an die Verbraucher*innen und Regeln für die Verwendung von Labels enthalten.
Was ist Greenhushing?
Greenhushing kann als das Gegenteil von Greenwashing betrachtet werden. Der Begriff wird verwendet, wenn Unternehmen ihre Bemühungen und Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit verschweigen. Selbst wenn Produkte oder Dienstleistungen als umweltfreundlich bezeichnet werden könnten oder wirksame Maßnahmen ergriffen wurden, wird dies den Verbraucher*innen nicht kommuniziert.