PCAF & SBTi: Berechnung & Reduktion von finanzierten Emissionen

Finanzinstitute werden für ihre Ambitionen zur Dekarbonisierung und ihre Reduktions­ziele zur Rechenschaft gezogen. Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) und die Science Based Targets Initiative (SBTi) bieten eine ideale Unter­stützung für diesen Prozess.

Identifizieren Sie den Carbon Footprint Ihres Portfolios

Ihre Kapitalflüsse können dazu beitragen, die Wirtschaft zu dekarbonisieren. Welche Einflüsse Ihr Portfolio auf das Klima hat, ist von großer Relevanz für Sie und Ihre Stakeholder*innen. Jetzt und in Zukunft.

Was bedeutet PCAF?

PCAF bedeutet Partnership for Carbon Accounting Financials. Der Global GHG Accounting and Reporting Standard for Financed Emissions eignet sich zur Berechnung finanzierter Emissionen als Teil der Scope-3-Emissionen. Er wurde für die folgenden Anlageklassen entwickelt:
Darüber hinaus hat PCAF den globalen Standard für die Berechnung von versicherungs­bezogenen Emissionen entwickelt. Der Insurance-Associated Emissions Standard ermöglicht es Versicherungs­gesellschaften, die Auswirkungen ihres Versicherungs­portfolios zu bewerten. Die aktuellste Veröffentlichung brachte letztlich den Standard für die Berechnung und Bericht­erstattung über Treibhausgas­emissionen im Zusammenhang mit Kapitalmarkt “facilitation” hervor (facilitated emissions). Darunter fallen:

In Zukunft könnte es noch mehr Finanz­instrumente oder Anpassungen geben, da die PCAF-Methode kontinuierlich evaluiert und weiter­entwickelt wird.

Was hat PCAF mit den Science Based Targets (SBTi) zu tun?

Die Notwendigkeit zur Berechnung von Scope-1-2-3-Emissionen hat den Finanz­sektor schon längst erreicht. Die Standards von PCAF und SBTi sind etablierte und anerkannte Methoden und bieten Finanz­instituten eine gute Orientierungs­hilfe zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen. In Kombination können Sie für Ihr Portfolio eine Bewertung der finanzierten Emissionen vornehmen und unterdessen auch Science Based Targets festlegen, also wissen­schafts­basierte Dekarbonisierungs­ziele.

Warum Sie den Fuß­abdruck Ihres Portfolios berechnen sollten?

Wenn Sie die mit Ihrem Portfolio im Zusammenhang stehenden CO2-Emissionen kennen, geht das mit vielen Vorteilen einher. Einerseits gewinnt diese Information für Kundinnen bzw. Kunden und Investorinnen bzw. Investoren immer mehr an Bedeutung. Es eröffnet außerdem Steuerungs- und Verwaltung­smöglich­keiten für Vermögensbesitzer*innen und Vermögensverwalter*innen. Darüber hinaus ist die Kenntnis des Carbon Footprints Ihres Portfolios eine wichtige Grund­lage, um sinnvolle Emissions­ziele und einen Dekarbonisierungs­pfad festzulegen. Daher ist die Berechnung der finanzierten Emissionen wichtig für Ihre Nachhaltig­keits­strategie als Finanz­institut und kann Einfluss auf Ihre Unternehmens­strategie nehmen.

Ihre größten Vorteile:

  • Sie erlangen ein tiefes Verständnis zu den CO2-Auswirkungen Ihres Portfolios.
  • Sie bauen ein umfassendes Verständnis zu Ihren Datenwerten auf und erhalten nützliche Hinweise zur Verbesserung der Datenqualität.
  • Sie bekommen zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten an die Hand und Ihre CO2-Emissionen in Entscheidungsprozessen berücksichtigen.
  • Sie erhalten eine Grundlage, mit der Sie mehrere Verpflichtungen zur Emissionsminderung abdecken, wie NZAOA, GFA oder SBTi.
  • Sie erhalten eine belastbare Basis, mit der Sie geeignete Emissionsziele ableiten und einen Dekarbonisierungspfad für das Portfolio entwickeln können.

Unsere Services zum Thema PCAF & SBTi

Unser Sustainable Finance Team unterstützt Sie bei der Anwendung der Methoden und Tools zur Berechnung Ihrer finanzierten Emissionen. Um Ihre Bedürfnisse optimal zu erfüllen, bieten wir verschiedene Services an:

Basispaket

Unserem Coaching-Ansatz entsprechend bieten wir:

Zusätzliche Services

Für Kundinnen und Kunden, die eine umfassendere und intensivere Betreuung wünschen, bieten wir außerdem an:

Wir unterstützen Sie in allen Phasen und finden die passende Strategie für Ihr Unternehmen!

FAQ

Häufige Fragen zu PCAF und SBTi

Finanzierte Emissionen sind die Treib­haus­gas­emissionen, die von einem Finanzinstitut finanziert werden. Dies umfasst Kohlendioxid und andere Treibhaus­gas­emissionen, die im Zusammenhang mit Finanz­dienst­leistungen und -aktivitäten stehen. Sie zählen zu den Scope-3-Emissionen, wo sie als Scope 3.15 angegeben werden.
Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung der finanzierten Emissionen Ihres Portfolios, auch CO2-Intensität genannt. Nach PCAF ist zum Beispiel das Verhältnis zwischen der Investition des Finanz­instituts in ein Unternehmen und dem Wert des Unternehmens heranzuziehen.

Sogenannte finanzierte Emissionen von Finanz­instituten fallen unter die Kategorie der Scope-3-Emissionen. Einzelheiten dazu wurden im GHG-Protokoll, Kategorie 15, veröffentlicht, das sich ausschließlich mit Investitionen befasst.

Um Science Based Targets als Finanz­institut festzulegen, bietet SBTi ein aufschluss­reiches Rahmen­werk speziell für diesen Sektor. Neben den Scope-1- und Scope-2-Emissionen, die aus der Geschäfts­tätig­keit entstehen, konzentriert sich SBTi auf die finanzierten Emissionen. Die Emissions­ziele werden in der Regel auf Grund­lage der finanzierten Emissionen eines Finanz­instituts berechnet und im Laufe der Zeit systematisch entlang des Dekarbonisierungs­pfads reduziert.
PCAF ergänzt andere Initiativen zur Klima­finanzierung. Der PCAF-Standard schließt außerdem bestehende Lücken:
  • Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD): Bereitstellung eines Rahmenwerks für Finanzinstitute zur Offenlegung von Treibhausgasemissionen als Empfehlung von TCFD.
  • UN Principles on Responsible Investing and Banking (PRI und PRB): PCAF ist vollständig an PRI und PRB ausgerichtet und trägt zur Erfüllung der Grundsätze bei.
  • Paris Agreement Capital Transition Assessment (PACTA): PCAF bietet ein breiteres Spektrum von Anlageklassen, die nicht Teil von PACTA sind.
  • Science Based Targets initiative (SBTi): PCAF schafft durch die Berechnung der finanzierten Emissionen eines Portfolios die Grundlage für wissenschaftsbasierte Emissionsziele.
PCAF verlangt eine jährliche Gebühr, um die Weiter­entwicklung zu fördern. Um Zugang zur web­basierten Daten­bank der Emissions­faktoren und zu den Methoden zu erhalten, muss man PCAF-Signatory sein. PCAF zielt auf die Förderung eines integrativen Wachstums ab und steht Finanz­instituten aller Größen und Regionen offen. Daher richtet sich die Gebühr nach der Größe des Instituts, sodass auch kleinere Finanz­institute mit niedrigeren Gebühren oder auch kostenlos teilnehmen können.

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